Aber jener Anspruch macht vor dem neuen Testament nicht halt. Bücher, wie „Der Mythos des 20. Jahrhunderts” von Rosenberg — um nur das ernsthafteste zu nennen — zeigen vielmehr deutlich, dass der Angriff der entschiedensten Vertreter des Rassegedankens gerade auf das Kernstück der christlichen Religion, das Dogma von der Erlösung, gerichtet ist.
Dass sich hier eine schwere Gefahr für Kirche und Christentum auftut, ist nicht zu verkennen. Es ist aber auch leicht zu sehen, dass die Gefahr nicht im völkischen oder im Rassegedanken selbst liegt, sondern darin, dass man sein VerhSltnis zum Christentum unter einem falschen Gesichtspunkt sieht.
Oder richtiger noch: dass man das Christentum in seinem eigenen und eigentlichen Anspruch garnicht ernst nimmt. Das heisst, man ver-steht es nicht mehr in seinem Absolutheitscharakter, sondern als eine geistesgeschichtliche Erscheinung, und da alle geistesgeschichtlichen Erscheinungen irgendwie Ausdruck und Erzeugnis von Volkstümern sind, die sich ihrerseits wieder auf biologische, d.h. rassische Ur-sprünge zurückführen lassen, so ist es nur natürlich, wenn man auch das Christentum als rassisch bedingt ansicht. Dann ist tatsüchlich die Rasse das PrimSre und das Christentum das Sekundüre, und man kann nichts dagegen einwenden, wenn das Rassegefühl zum Richter über die Wahrheit der christlichen Verkündigung eingesetzt wird. Es ist aber klar, dass in demselben Augenblick die christliche Wahrheit überhaupt alle Verbindlichkeit verliert. Wilhelm Stapel hat voilkommen recht, wenn er sagt, dass die Rassepsychologie, auf das Christentum ange-wandt, zu einem tödlichen Problem für es wird.
Arische” ritueele moord volgens een Ariër.
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Am stürksten prügt sich dieser Zug natürlich in den Menschen-opfern aus, über die daher hier noch ein Wort gesagt werden muss. Kummer und andere Verfechter der Freundgottreligion versuchen sie, da sie ihrer Theorie widersprechen, wegzuleugnen oder als eine spatere Verfallserscheinung hinzustellen. Angesichts des übereinstimmenden Zeugnisses der Quellen geht das nicht an. Tacitus erwühnt sie auch an anderen Stellen, des gleichen Strabo, Procop, Jordanes, Orosius,
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