MEMMELE
Hob de Memmele heut gesehen Gott soll er nebbisch benschen.
Se hat mein hand zo fast gehalt
se hat mein mund zo angefalt
die hand, die hand, was war die kalt.
Hob die Memmele heint gesehen
das war nicht in kein johren!
da war das haar nog blond und schwer
die zahne glanzen ihr nog sehr,
und ohne brille lass si, am sjabbes die haftore.
Jez wankt si schwächlich auf mir zu und sagte „’s ist heut kaltlich!” ist ’s ihr dorten gut gegangen und hast du eppes mitgefangen? und wurde ich zeits sehr ältlich?”
Ich sagte „Memme! doch nicht! nein!” doch in mein herze kaam gewein da spukte ’n böses marchen,
— 'n schwarze katze bis mich weh! — ich küste si, gute tag i ade! ich küste ihr altes harzelen.
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